Verspiegele
Wolkenkratzer in Afrika und riesige Supermärkte, die die gesamte westliche
Produktpalette im Angebot haben – eines habe ich auf unserer Reise durch den
afrikanischen Süden gelernt: Afrika hat viele Gesichter und mein Leben in
Tansania ist nur eines davon!
Zuerst einmal
muss ich zugeben, dass auch in meinem Kopf lang Zeit ein Bild von Afrika
vorherrschte, in dem es ausschließlich Hungersnöte, Sonnenuntergänge, Löwen und
Bürgerkrieg gab und dass ich nie daran gedacht hätte, dass die afrikanischen
Länder sich untereinander so grundlegend unterscheiden könnten.
Als ich dann
schon etwas länger in Tansania gelebt hatte, bildete ich mir ein, nun zu
wissen, wie der Kontinent so tickt. Doch weit gefehlt!
Durch unser
Seminar in Sambia und die anschließende Reise durch Simbabwe, Botswana und
Namibia lernten wir Länder kennen, die sich sowohl von der Natur her als auch
von der Entwicklung stark unterschieden.
Unsere
Reiseroute:
1.
Tansania:
Hier verbrachten wir einige Tage in Dar es Salaam und stiegen dann in den Zug
gen Sambia
2.
Sambia:
Unser Zwischenseminar fand in Lusaka statt, danach besuchten wir die
Viktoriafälle an der Grenze zu Simbabwe
3.
Simbabwe:
Auch hier genossen wir die Fälle bevor es weiter nach Bulawayo ging. Dort
campten wir neben Ruinen und genossen die Natur
4.
Botswana:
Bei anderen Freiwilligen kamen wir mitten im Okavango-Delta unter
5.
Namibia:
An der Westküste Afrikas fanden wir in Swakopmund das Deutschland zwischen
Wüste und Atlantik, in Windhoek erwartete uns die sauberste Hauptstadt Afrikas
Der erste
Unterschied wurde direkt an der Grenze zu Sambia deutlich: Plötzlich konnten
die Menschen Englisch! Ohne Swahili
ist man in Tansania verloren und bis dahin nahm ich an, dass es in den
umliegenden afrikanischen Ländern nicht anders sein würde. Doch auch auf der
weiteren Reise konnten wir uns überall mühelos auf Englisch verständigen!
Auch der Verkehr wurde zusehends strukturierter
und geordneter, die Autos waren groß, neu und sauber und die Menschen trugen
keine kangas und kitenge (bunte Tücher) mehr.
Stattdessen sahen
wir Schulmädchen in Miniröcken und Frauen in knallengen Jeans und High Heels. Ein kleiner Kulturschock war das schon… In
meiner Reisegarderobe befanden sich leider hauptsächlich lange, weite Röcke, sodass
ich mir erstmal eine Jeans kaufen musste, um nicht ganz blöd angeschaut zu
werden.
Unser Seminar
fand in Lusaka, der sambischen Hauptstadt, statt und demnach professionell war
die Innenstadt mit Hochhäusern, Ampeln und Businessmännern im Anzug. Auf dem
Markt und in den Vororten ging es dann aber doch gewohnt wuselig, laut und chaotisch
zu, so wie wir es aus Tansania gewohnt waren.
Einen Stopp
legten wir auch an den Victoria Falls
ein (die zweitgrößten Wasserfälle der Welt!), die genau zwischen Sambia und
Simbabwe liegen. Es war erstaunlich, wie touristisch professionell die Parks
gestaltet waren. Da gerade Regenzeit ist, waren die Wasserfälle voller Wasser!
Es war wirklich schön und nun kann ich auch gut nachvollziehen, wieso die
Ureinwohner die Fälle „The smoke that thunders“ tauften.
In Botswana besuchten wir andere
Freiwillige, die inmitten des Okavango-Deltas zwei Stunden vom nächsten Ort
entfernt an einer Schule für Schwererziehbare arbeiten. Manchmal laufen nachts
Elefanten übers Schulgelände und hinterlassen eine Spur von Verwüstungen und
etwa 50 Meter von ihrem Häuschen entfernt baden am Abend die Nilpferde im
Fluss. So nah an den wilden (und auch gefährlichen) Tieren zu leben, war schon
etwas gruselig! Da in Botswana nur zwei Millionen Menschen leben, begegneten
uns auf den Straßen nur sehr wenige Autos.
Am heftigsten
fand ich aber die Zeit in Namibia.
Ein Land, das nur aus Wüste und Trockensavanne besteht, nur zwei Millionen
Einwohner hat (und dabei doppelt so groß wie Deutschland ist) und ehemals
deutsche Kolonie war. Es war verrückt, in den Swakopmund gab es überall
deutsche Läden, die Straßenschilder waren auf Deutsch und im Supermarkt konnte
man „original deutsche Weißwurst“ und “Champignoncremesuppe“ von Knorr kaufen.
Außerdem waren gefühlt mehr weiße als schwarze Menschen unterwegs und in den
Museen gab es neben dem englischen immer einen deutschen Text. So hatte ich mir
Afrika nun wirklich nicht vorgestellt!
Danach besuchten
wir noch Freiwillige in Windhoek, der Hauptstadt, und in einem Dorf im
Nirgendwo – eine wirklich eindrucksvolle Zeit! Eine lange Zeit verbrachten wir
aber auch damit, auf menschenleeren High Ways von einer Stadt zur nächsten zu
fahren – durch meilenweite Ödnis.
Ein kleiner Überblick, was Tansania von Sambia, Simbabwe und Botswana
unterscheidet.
- Man hält sich an Verkehrsregeln
- an jedem Ort gibt es Geldautomaten, die funktionieren
- Man kann sich als Tourist gut zurechtfinden- Straßenschilder waren
verständlich
- es gibt westliche Supermärkte, Fast Food Ketten und Klamottenläden in
riesigen Malls, die eher an Amerika erinnern
- Südafrika ist das absolute Vorbild, in Tansania ist das eher der Westen
(also Europa und Amerika)
- es gibt viele Weiße, die in diesen Ländern permanent leben und arbeiten oder
sogar dort geboren wurden und (besonders Namibia)
Nun könnt ihr
euch ganz entspannt durch die Bilder klicken und uns durch Afrika begleiten,
viel Spaß damit!
TANZANIA
ZAMBIA
ZIMBABWE
BOTSWANA
Eure Luca