Herzlich Willkommen!

Seit September 2014 bin ich nun schon in Tansania. Auf diesem Blog veröffentliche ich die Erfahrungen und Erlebnisse aus meinem einjährigen Freiwilligendienst. Herzlich willkommen!
-Alles ist noch ein wenig im Aufbau, aber ich geb mein Bestes!-

Sonntag, 26. April 2015

Ein typischer Tag




Hallo ihr Lieben,
heute gebe ich euch einen kleinen Einblick in meinen tansanischen Alltag. So oder so ähnlich verlaufen hier meine Wochentage, falls ihr auch an einem Bericht fürs Wochenende interessiert seid, lasst es mich wissen!
Viel Spaß damit!



DER MORGEN



Zwischen halb sieben und acht Uhr, je nachdem wann die Projekte anfangen, beginnt unser Tag. Zwei von uns sechs Freiwilligen haben immer zusammen Frühstücksdienst und backen Brot, kochen Tee, schneiden Obst und Gemüse auf und decken den Tisch – und dürfen nachher auch alles wieder abräumen und abwaschen. Das Frühstück wird bei uns ganz deutsch zelebriert, es gibt selbstgebackenes Weißbrot oder maandazi (in Öl frittierte Teigteilchen), manchmal Eier von unseren eigenen Hühnern, Erdnussbutter, Marmelade und „Blue Band“ (Margarine und tansanische Allzweckwaffe) und je nach Saison ein bisschen Obst und Gemüse. Dazu trinken wir chai (Schwarztee, sehr stark gesüßt) und ab und an auch Kaffee.

In der Küche wird das Frühstück zubereitet


Während wir Deutschen uns morgens also ganz entspannt etwas Zeit lassen und ordentlich Kraft für den Tag tanken, schlürft unsere Gastfamilie lediglich ein bisschen Tee und beißt vielleicht noch einmal ins maandazi, denn für Tansanier existiert ein richtiges Frühstück eigentlich nicht. Dafür isst man hier aber auch um 12 Uhr schon zu Mittag.



Lars hat verschlafen

Nach dem Frühstück haben wir meist noch etwas Zeit, fast all unsere Projekte beginnen nach den regulären Schulstunden gegen Mittag (außer montags und freitags). Also planen wir vormittags noch den Unterricht zu Ende, schlagen Vokabeln nach oder waschen unsere Wäsche (per Hand!). Dann packen wir schnell die Materialien für die Projekte ein – je nach Plan entweder Papier, Stifte, Scheren und Kleber oder Springseile, Hütchen und Bälle – und machen uns auf den Weg zu den Schulen.

Der Materialschrank


DAS PROJEKT

Nach einem Fußmarsch von etwa 40 Minuten kommen wir etwas erschöpft an der Schule an, da laufen uns auch schon die ersten Kinder entgegen und helfen uns mit dem Tragen der Taschen und Materialien.



Im Lehrerzimmer schlemmen

Im Lehrerzimmer grüßen wir das Kollegium, das uns immer Erdnüsse oder andere Kleinigkeiten anbietet, und widmen uns dann für ein bis anderthalb Stunden voll und ganz den Kleinen.




Je nach Projekt steht Lernen, Basteln oder Sport und Spielen auf der Tagesordnung, doch egal was wir vorhaben – die Kinder freuen sich immer riesig. Fast immer gehe ich glücklich und zufrieden nach Hause: ein Kinderlachen kann wirklich den ganzen Tag verzaubern!

Im Erdkunde-Club

Lea und Jesca


DER NACHMITTAG/ ABEND



Nach zwei verschiedenen Projekten pro Tag sind wir etwa gegen fünf Uhr wieder zu Hause, oft haben wir auch mittags noch ein bis zwei Stunden, in denen wir eine Kleinigkeit essen und etwas verschnaufen oder am Dienstag oder Freitag auf dem Markt gehen können!

Auf dem Markt gibt es auch viele Altkleider
Ananas en masse



Da der Abend in Tansania der Familie, besser gesagt dem Familienessen gehört (hier reicht ein einfaches Abend-Brot nicht aus), fangen wir schon gegen sechs Uhr an, alles vorzubereiten. Wir sitzen gemeinsam mit unserer Gastmutter und –schwester (Kochen ist Frauensache!) in der Küche und sortieren Reis und
Bohnen, walken Teig aus, schnippeln Gemüse und Zwiebeln, pulen Knoblauch, bearbeiten Fleisch (nicht meine Lieblingsaufgabe, denn hier sieht man dem Fleisch seine Herkunft vom Tier noch wirklich an) oder schälen Kartoffeln.
Die Atmosphäre ist behaglich, gemütlich, einfach familiär. Jeder berichtet von seinem Tag, man lacht, man tanzt, man entspannt und fast von alleine steht nach zwei bis drei Stunden das duftende Abendessen auf dem Tisch.
Lea raspelt Kokosnuss
Eine kleine Küchenparty
In der Küche

Mittlerweile ist es etwa acht Uhr und draußen schon stockfinster und oft bin ich schon nach dem Essen müde – die viele frische (Höhen-) Luft, die weiten Wege, die Hitze und die frühe Dunkelheit treiben uns schon gegen zehn Uhr ins Bett. Davor wird noch der Abwasch gemacht (gerecht aufgeteilt durch unseren Abwaschplan), Karten gespielt, gelesen und über Gott und die Welt geredet. 

Lars und Lea auf der Couch



Liebste Grüße, eure Luca :)


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