Das Thema für das diesjährige Schuljahr ist „Tipi from Africa“ –
ein Mädchen, das in der Serengeti mit den wilden Tieren lebt und diese
nur verstehen kann, indem es Englisch lernt. Also bastelten wir im
Kunstunterricht kleine Bäume aus alten Toilettenpapierrollen, um ihre
Lebenswelt darzustellen. Kunst (und auch Sport) zu unterrichten ist
übrigens wesentlich einfacher als Lernfächer, da die Kinder dort
motiviert sind, Spaß haben und was Praktisches in der Hand halten – und
wir Kiswahili nur sprechen.
Den Schülern Englisch näher zu bringen gestaltet sich oft als schwieriger: Eine Sprache ist etwas Abstraktes, sodass viele Kinder noch gar nicht begriffen haben, was sie überhaupt lernen. Dies ist -meiner Meinung nach - auf das Bildungssystem und den typischen Nachplapper-Unterricht allgemein zurückzuführen. Im Kindergarten können die Kleinen zwar die Zahlenreihe eins bis zehn auf Englisch aufsagen, aber verbinden damit gar keine Zahlen, Mengen oder könnten ins Kiswahili übersetzten. Wer die Reihe nicht aufsagen kann, bekommt den Schlagstock zu spüren – so funktioniert Bildung hier.
Unsere Schüler kennen also mehr Tiernamen und Obstsorten auf Englisch als ich, aber verstehen den Satz: „The tree is green“ nicht.
Aber wir lassen uns von diesen Tatsachen natürlich nicht entmutigen und versuchen, jeden Tag einen kleinen Schritt voranzukommen!
Im English Club, in dem wir nur die Leistungsstärksten Schüler unterrichten, läuft es schon besser. Unser aktuelles Thema „English around the world“ soll ein Verständnis für die Weltkarte vermitteln und außerdem zeigen, dass es auch in Afrika Länder gibt, in denen nur Englisch gesprochen wird. Wir erstellen Ländersteckbriefe in Gruppenarbeit und lassen die Kinder die Länder selbst zuordnen und in die Karte einkleben.
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